Ich war einfach neugierig
Laufend sind mir die Kännchen vor die Nase gehüpft, sei’s bei meiner Yogalehrer Ausbildung, oder in diversen Studios. Also habe ich mir ein schönes Neti-Kännchen in hoffungsvollem Grün zugelegt. Und ausgiebig über das Thema recherchiert. Alors: Nasenspülungen sollen die Nasenschleimhaut von Staub, Schmutz, Allergenen und – igitt – überflüssigem Sekret reinigen. Was mich überzeugt hat: es soll bei Mandelentzündungen & Problemen mit den oberen Atemwegen helfen. Nachdem ich kürzlich wieder mal die Ehre mit einer Angina hatte, bin ich reif für einen Test.
Meine Zutaten für Jala Neti – die Nasenspülung
- 1/2 Teelöffel Himalaya-Kristallsalz (oder weniger, ausprobieren!)
- 1/4 Liter abgekochtes, lauwarmes Wasser
- Einige Tropfen Olivenöl
- Neti-Kanne
- Genaue Anleitung
- Meine Nase
Bildet sich da ein Stausee?
Ich fülle das Kännchen mit lauwarmen Wasser, gebe Salz & Öl dazu, rühre um und warte, bis sich das Salz ganz auflöst. Wichtig: man soll nur jodfreies Salz ohne Zusätze verwenden, also Meersalz oder Himalaya-Kristallsalz (gibt’s beim DM um 4 EUR). Warum das Öl? Die Schleimhäute werden dadurch “geschmiert” – besonders empfehlenswert, wenn man wie ich trockene & empfindliche Haut hat.
Also ab ins Badezimmer, Kopf übers Waschbecken, Kännchen ins rechte Nasenloch und Kopf neigen. Hui, das dauert, bis das Wasser wieder aus der Nase rauskommt. Hoffentlich bleibt es nicht irgendwo stecken und bildet einen Stausee. Wo das Wasser wohl überall hin rinnt? Das Ganze fühlt sich an, als würde man beim Schwimmen Wasser schlucken. Ich versuche, ruhig mit offenem Mund zu atmen. Mir läuft etwas Wasser aus den Augen; das Gefühl kenne ich gut von meinen Kontaktlinsen.
Den Mutigen gehört die Welt
Die halbe Kanne ist leer, also Nase vorsichtig putzen, und die Seite wechseln. Mir rinnt etwas Wasser die Kehle runter. Schmeckt zum Glück nicht salzig. Das Wasser soll nicht brennen; falls doch, weniger Salz verwenden. Schon ist das Kännchen leer. Das restliche Wasser mit vorgebeugtem Kopf rausfließen lassen und die Nase ordentlich putzen. Dann einige Runden Kapalabhati, um die Atemwege 100 % trocken zu bekommen. Und ab mit dem Kännchen in den Geschirrspüler, damit es für den nächsten Einsatz wieder fit ist.
Ich bin ehrlich stolz, dass ich mich über das Ganze drüber getraut habe. Als angenehm empfinde ich es allerdings nicht gerade. Und so einen großen Unterschied zu vorher bemerke ich auch nicht. Die gute Nachricht: für mich ist die kleine 0,25l Neti-Kanne absolut ausreichend.
Der 2. Versuch in Jala Neti oder: die richtige Haltung
Am nächsten Tag juckt es mich allerdings in den Fingern, es nochmals zu probieren. Also der zweite Versuch – diesmal morgens und ohne Olivenöl. Hurra, es geht schon wesentlich besser! Man muss sich nur ein bisschen mit der Haltung des Kopfs spielen. Hui, kurz verschlagen mir beide Ohren – wie im Flugzeug. Aber das ist zum Glück gleich wieder vorbei. Das Salz brennt ganz leicht. Also das nächste Mal mit noch weniger Salz und wieder mit Öl. Auf der linken Seite funktioniert es übrigens – wie schon beim ersten Versuch – eindeutig besser.
Zum Schluss mache ich diesmal Kapalabhati und die Mondatmung. Ha – jetzt merke ich einen Riesenunterschied: ich kann wesentlich freier Atmen! Und dieses befreite Gefühl begleitet mich noch den Rest des Tages. Gaaaanz langsam fange ich an zu verstehen, warum manche so von Nasenspülungen schwärmen (tatsächlich!)…
Und wie sind Deine Erfahrungen mit dem „Kännchen“?
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