Ölziehen soll wahre Wunder bewirken
Die beeindruckende Liste reicht von Zahnfleischentzündungen, über weißere Beißerchen, bis hin zur Abhilfe bei Schlaflosigkeit. Im Ayurveda wird es nicht nur empfohlen, um die Mundhöhle zu reinigen, sondern auch, um den gesamten Körper (via Zungenreflexzonen) zu entgiften.
Mein Rezept
- 1 Esslöffel Mundspül-Öl (Sesamöl mit Thymian und Salbei)
- 1 Zungenreiniger (z. B. vom DM)
- diverse Anleitungen von Dr. Google
- 10-15 Minuten Geduld
- Stell dir vor, es ist Wein
Zuerst die Zunge reinigen, bis sie rosa ist, und dann ab mit dem Öl in den Mund – und das auf nüchternem Magen. Die nächsten 15 Minuten ziehe, kaue und bewege ich das Öl wie bei einer Weinverkostung kreuz und quer durch den Mund. Damit mir dabei nicht fad wird, schaue ich dem Regen beim Fallen zu, lese mein Rezept für den geplanten Karotten-Nuß-Gugelhupf, und beobachte meine Nachbarin bei ihrem morgendlichen Zigaretten – und sie mich bei lustigen Mundbewegungen. Mittendrin fängt das Ganze an, etwas bitter zu schmecken… Hurra, 15 Minuten sind vorbei. Öl ausspucken, mit warmen Wasser nachspülen, Zähne putzen.
Mein Fazit: keine voreiligen Schlüsse ziehen
Meine Muse fürs Ölziehen ist meine Freundin Sonja, die mir schon vor Jahren davon vorgeschwärmt hat. Tja, das ist mir damals etwas esoterisch vorgekommen. Was mich diesmal bei meiner Recherche überzeugt hat: man soll sich dadurch u.a. erfrischt fühlen. Nachdem ich morgens meistens einem Zombie ähnle: her mit der Frische.
Ich setze mich tatsächlich gleich mit Elan an den Laptop, und tippe los. Wer mich kennt, weiß, dass ich da normalerweise wie ein Feldhase zuerst ein paar Haken schlage. Der Geschmack des Öls ist speziell, aber dank Thymian und Salbei aushaltbar. Ich bin dem kundigen Herrn im Kerala Ayurveda Shop in 1070 Wien auf jeden Fall dankbar, dass er mir die Kräutervariante empfohlen hat. Man kann übrigens auch Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Kokosöl verwenden.
Happy Ölziehen!