Flip Flops – Yoga – Sonne – Strand und eine coole Stadt – Yogi-Herz was willst du mehr?
Da ich schon längere Zeit mit dem Gedanken gespielt hab, mal ganz alleine zu verreisen, wenn möglich irgendwie in Kombination mit Yoga und noch dazu mal Barcelona sehen wollte, kam die Barcelona Yoga Conference (kurz BYC) gerade zur rechten Zeit für mich. Flug, Conference-Tickets und Apartment gebucht und los ging’s …
Ein Reisebericht von Michaela Olzinger
Schon am Flughafen Wien die erste bekannte Yogini getroffen (hola liebe Martina von Pranakitchen!) bezog ich kurze Zeit später mein Zimmer einem ziemlich coolen Apartment im bezaubernden Viertel Graciá. Erstmals über Airbnb gebucht war das eine ziemlich spannende Angelegenheit was mich da so erwarten würde. Airbnb ist eine Onlineplatform, auf der man sich in Privatwohnungen Zimmer mieten kann (oder ganze Häuser und Apartments) oder seine eigene Wohnung bzw. einzelne Zimmer an Reisende vermieten kann.
Doch als mir die liebenswerte Hanna mit ihrem Hund namens „Yogi“ die Tür öffneten war die Welt schon wieder Ordnung. Ein sauberes gemütliches Zimmer und nette Mitbewohner ließen gleich eine charmante WG-Stimmung aufkommen. Mitbewohnerin Atlanta aus Australien sowie zwei Girls aus England besuchten ebenfalls einen Tag die Conference und so gab’s immer Gesprächsstoff! Auch wenn ich am Abend meinen müden Körper heimgeschleppt habe, kam sogleich ein „Hola“ aus dem Wohnzimmer und der weitere Abend wurde geplant.
Tapas im Restaurant oder doch lieber ein kühles Bier in einer Bar?
Meist fiel die Wahl auf beides…Durch den Besuch vorangegangener Konferenzen habe ich vorab gleich mal darauf verzichtet mir ein Programm festzulegen sondern mir vorgenommen mich treiben zu lassen, in welchen Kurs es mich auch immer zieht. Schließlich lernt man ja dazu bzw. erinnert sich an den schlimmen Muskelkater beim letzten Mal… Lediglich die Post-Conference mit Shiva Rea war fix geplant da ich sie schon immer mal „live“ erleben wollte.
Freitag, 04.07.2014 – der erste Tag und der Ehrgeiz übermannt mich
Am Freitag, meinen ersten Tag der BYC, übermannte mich jedoch wieder mal der Ehrgeiz und so wurde gleich mit Morgen-Kundalini um 6 Uhr in den Tag gestartet, gefolgt von schweißtreibendem Vinyasa (= fließende Abfolge von Haltungen, meist anstrengend) mit einem ziemlich verrückten Griechen und Yoga Anatomie mit Leslie Kaminoff. Zwischendurch mussten mal die Energiespeicher mit leckeren veganen Köstlichkeiten aufgefüllt werden, wovon es (leider) reichlich gab. Im Übereifer folgte dann eine weitere Vinyasa Stunde mit Janet Stone und als Abschluss eine Kinderyoga Einheit.
Dass dieses Programm nach etwas Entspannung am Abend schrie war logisch. Meine australische Mitbewohnerin Atlanta sah mir das sofort an und schleppte mich dankenswerterweise gleich in die nächste Tapas-Bar… ; )
Hier machte ich dann die erste Bekanntschaft mit dem spanischen Lifestyle – spät essen und trinken, chillen und einfach das Leben genießen. Na da bin ich doch gern dabei!
Samstag, 05.07.2014 – der zweite Tag und ich tausche Yoga gegen Sightseeing
Dass die Morgen-Praxis um 6 Uhr ausfiel ist wohl klar. Die nächste Einheit um 8 Uhr zu David Lurey hab ich dann gerade so geschafft. Dass ich mich schon wieder für Vinyasa entschieden hatte, bereute ich spätestens beim ersten Krieger 2 wo sich meine schwachen Ärmchen ganz laut meldeten. Somit war der Tag gelaufen und da ich sowieso was von Barcelona auch sehen wollte war dies jetzt der richtige Zeitpunkt um Yoga gegen Sightseeing zu tauschen. Statt Hund, Krieger und Co gab’s also Gaudi, Ramblas, Tapas und Strand! Guter Deal nicht wahr?
Sonntag, 06.07.2014 – der dritte Tag und viel Bhakti
Tag 3 ging ich dann genau richtig an, ausschlafen, ein bisschen YinYoga am vormittag, Massage mittags, gemütliches essen und plaudern inkl. Kirtan (Singen) am nachmittag und als Abschluss eine ziemlich gemütliche schöne Anti-Asana-Einheit! Anschließend noch die Closing-Ceremony mit sämtlichen Lehrern und Teilnehmern und viel viel Bhakti – also sprich viel „Sing Sang“ und „wir haben uns alle lieb“.
Da wurde mir dann allmählich die Hippie-Dosis etwas zu viel und ich zog es vor zu „meinen“ Leuten nachhause zu gehen wo ich schon freudig erwartet wurde. Abends war noch ein gemütlicher Besuch auf dem placa d’espanya geplant, wo wir dann zufällig ins Barcelona Harley Treffen gerieten.
Was für ein Kontrast zum Nachmittag, den wir allerdings sichtlich genossen haben! Als Yogini ist man ja flexibel… ; )
Montag, 06.07.2014 – Post-Conference mit Shiva Rea
Highlight des letzten Tages war die Post-Conference mit Shiva Rea. Körperlich und geistig zwar schon ziemlich ausgelaugt war’s ein super anstrengender Tag mit den Flow’s von Shiva. Dennoch war es ein tolles Erlebnis diese Frau mal live zu erleben, da sie wirklich viel an Spirit vermittelt hat. Weniger ihre Abfolgen, mehr ihre Art und Ausstrahlung haben mich begeistert. Nach 5 1/2 Stunden war jedoch Schluss, und ich musste mich eine halbe Stunde vor Ende in Shavasana, die Endentspannung verabschieden…
Auch die folgende Schlussmeditation mit ihr hab ich mit gutem Gewissen sausen lassen. Irgendwann ist dann auch mal gut mit der ganzen Herrlichkeit… So gab’s statt der Meditation einen gemütlichen Ausklang mit einem Gläschen Wein, tollem Veggie-Food und supernetten Yoginis aus meiner österreichischen Heimat!
Michis persönliche Zusammenfassung für DICH
- viele verschiedene Yoga-Stile – von A wie AcroYoga bis Z wie Zorba Spirit Yoga fand sich so allerlei bekanntes, aber auch diverse Neuerfindungen von Yogalehrern. So konnte man sich auf diverse Überraschungen gefasst machen, mal wirklich inspirierend und toll vermittelt, mal naja, sagen wir mal „interessant“
- „Yoga-Stars“: für mich auch immer sehr spannend die sogenannten Stars der Yogaszene hautnah kennenzulernen, ihre Stunden zu besuchen, vielleicht das eine oder andere Wort zu plaudern aber sie auch am Rande der Conference „ganz normal“ (oder ziemlich verrückt) zu sehen. Auch hier verhält es sich ähnlich wie mit den Stilen. Von einigen war ich sehr angetan, inspiriert und hatte das Gefühl sie konnten wirklich etwas vermitteln, bei anderen kam schnell die Ernüchterung. Jeder der schon mal eine Conference oder ähnliches besucht hat kennt wohl dieses Gefühl dass auch die sogenannten Stars nur Menschen wie du und ich sind, und auch ihre Stunden oft nichts besonderes sind (mit einem sich wiederholenden Programm in vielen Städten der Welt…). Diese Erkenntnis schmeichelt jedoch auch dem eigenen Selbstbewusstsein als Yogalehrerin mit dem Wissen dass die eigenen Stunden wahrscheinlich doch auch ganz ok sind…
- Mattenverleih für € 5 das ganze Wochenende: super Matte ausgeliehen, top Zustand, hat sich neu angefühlt
- Goodie für alle die den 3-Tages-Pass erworben hatten war eine wiederbefüllbare Metallflasche im „Sigg“-Style – super praktisch da an vielen Stationen des Geländes mit Trinkwasser befüllbar
- Outdoor-Area und BYC Village: das Herz der Conference, outdoor, direkt neben den Ständen mit Essen, Getränken, Kleidung, Schmuck & Allerlei, mit Rasenteppich ausgelegt, zu nahezu jeder Zeit ein Kirtan-Konzert oder Musik – ein Treffpunkt für alle zwischen den Kursen oder um einfach nur mal zu chillen, relaxen, essen, trinken, plaudern, … – Festival-Charakter!
- Wheelchair und Blindfold Yoga: für alle auch ohne Ticket zugängliche Sonder-Klassen für Rollstuhlfahrer und Blinde
- Food & Drinks: super Verpflegung, tolle Auswahl an veganen und rohen Köstlichkeiten, frischen Smoothies und Drinks, Cookies, Crêpes, und und und man hätte auch drei Tage nur mit essen und trinken verbringen können ; ) auch Martina Wastl war mit ihrer „pranakitchen“ und ihren leckeren Burritos vertreten, welche einige von euch ja vielleicht aus der Yogawege-Ausbildung oder dem Yogaplace Salzburg kennen
- Therapy Area: eigener Bereich für Massagen, Shiatsu, Thai Massage und Co – war sehr gut besucht und auch ich habe mir zwischendrin mal eine tolle Reiki-Thai-Massage gegönnt! Netter Ausgleich für meinen yoga-geschundenen-Körper ; )
- Inspiration: natürlich auch in Sachen Yoga durch die ganzen Lehrer (im positiven wie negativen Sinne), durch die vielen verschiedenen Persönlichkeiten der Teilnehmer, in Sachen Essen, Kleidung, Musik, und und und … VOR ALLEM für mich aber durch die Menschen die ich näher kennenlernen durfte! Meine Vermieterin und Mitbewohnerinnen und andere teilnehmende Yogis und Yoginis, durch die Art und Weise wie diese ihr Leben leben – hat mich sehr berührt und bereichert!
- Airbnb: mein erstes Mal und gleich ein voller Erfolg! Für alle Alleinreisenden super-empfehlenswert da man jederzeit Gesellschaft haben kann aber auch nicht muss; eine gewisse Lockerheit ist allerdings schon vorteilhaft da z.B. in meinem Fall Gemeinschaftsbad, -küche und -Wohnzimmer und vor allem WG-Charakter!
- Alleine reisen: hat definitiv was und sollte von jedem mal ausprobiert werden!
- Netzwerken – Verbinden – Kennenlernen: für mich der Hauptgrund wieder mal eine Conference zu besuchen: Kontakte knüpfen, Gleichgesinnte treffen und kennenlernen, Austausch …
- Barcelona: tolle Stadt, Gaudi, Strand und Meer, wunderschöne Gassen, lebendige Märkte, freundliche Leute – ein Must-See! und ich hab mich auch alleine als Frau zu jeder Tageszeit wohl und sicher gefühlt
Fazit: trotz oft überfüllter Hallen, vielen oft etwas durchgeknallten Lehrern und Teilnehmern hat es schon was besonders in einer großen Gruppe Gleichgesinnter gemeinsam zu praktizieren, zu singen, sich zu verbinden und auszutauschen. Eine besondere Energie eben. Von der man allerdings auch schnell mal eine Überdosis bekommen kann ; ) Und da fängt dich Barcelona mit seinen Menschen, Lifestyle und Charme dann auf! Und zerrt dich zum „erden“ in ein Tapas-Bar… Olé!